»Lumpemball« beim WSV Aschaffenburg

»Eisen, Lumpen, Knochen und Papier – alles sammeln wir!« Unter diesem Motto verkleideten sich die 54 Partygäste und das Vereinsheim wurde dementsprechend dekoriert. Am Faschingssamstag trieben zahlreiche Lumpen, Penner und Clochards ihr Unwesen beim Wintersportverein.

Etliche Penner, Leute der Straße und Menschen der Brücken waren mit ihren tollen »verlumpten« Kostümen und Maskeraden anzutreffen – blaue Augen, ausgeschlagene Zähne, verdreckte Gesichter gehörten dazu. Sogar aus Frankreich waren Clochards angereist, um kräftig Fasching in fröhlicher Runde zu feiern. Allerdings waren auch Gäste aus der fernen Südsee in der WSV
Lumpenvilla zu sehen. Sie waren spärlich mit Fellen gekleidet, aber bei bester Laune. Manch Edelpenner mit Sakko und Krawatte sind ebenfalls aufgetaucht und haben sich unter die lustige Narrenschar gemischt.

Um 19:33 Uhr war Einlass und am Empfang wurde jeder mit einem »Auftauer und Reiterchen« begrüßt. Schon bald war das Vereinsheim gut gefüllt und die Tanzfläche rammelvoll. Die Ascheberscher Lumpen feierten ausgelassen. Es gab herrliche Pennerecken sowie Bänke als Nachtquartier mit Schlafsack und Wachhund ausgestattet. Matratzen für ein Nickerchen, bestückt mit Decken, Zeitungen, Getränke für den »Dorscht«, einem Feuerkorb und einer Essensnotration in Dose gab es ebenfalls. Auch der Einkaufswagen mit etlichen Plastiktüten durfte an dieser Stelle nicht fehlen. Im Eingangsbereich erfreuten sich zahlreiche Gäste beim Nagelklopfen – ein Wettkampf, den auch manche Lumpin gewann. Für die zahlreichen Raucher stand im Freien sogar eine Feuertonne zur Erwärmung bereit.

Die Narrenschar bekam auch gegen den Hunger so einiges geboten. Lumpen­stange, Pennerweck und Dosenfutter wurden aus der Küche gereicht. Auch an der Bar wurden spezielle Getränke für den Gästekreis ausgeschenkt. Pennerglück, »Korrze« für Sie und Ihn, Matratzentreiber, Clochard-Trunk und Gossenbrause erfrischten die Lumpen nach dem Tanzen.

Zur vorgerückten Stunde begrüßte der Sitzungspräsident Klaus die Lumpen herzlich und kündigte den Auftritt der WSV Trutscheln an. Kunigunde und Walburga waren im WSV Garten tätig – die Arbeit erledigten sie mit Widerwillen. Da die WSV Vorstandschaft ihnen nun auch noch diesen Job aufgebrummt hatte, neben der Reinigung des Vereinsheims, waren die zwei Frauen sehr aufgebracht. Die beiden beschwerten sich in gewohnt spitzer Manier wegen der vielen Arbeit, die auf sie zukomme.

Auch hinsichtlich der Tennis-Stadtmeisterschaft 2017, die auf der WSV Anlage ausgerichtet wird. Kunigunde war davon überzeugt, dass im nächsten halben Jahr der absolute Putz- und Gärtnertrill angesagt ist: »Alles muss perfekt sei un akkurat basse, die wern uns Daach un Nacht butze un gärtnern lasse!!!«

Natürlich wussten die Zwei auch so einiges über Donald Trump zu berichten. Aber auch die Politik generell gab viel Zündstoff und sorgte für regen Austausch der Damen. Allerdings wurden auch so manche Mitglieder wieder namentlich erwähnt und deren Kapriolen hemmungslos erzählt. Auch die Gäste der Tennisclubs PWA und DJK kamen nicht ohne eine kleine »spitze« Ansprache davon.

Die WSV Trutscheln überlegten, wie viele Asylbewerber im WSV Vereinsheim bzw. in der PWA Tennishalle unterzubringen wären. Dabei kamen sie auf horrende Miet-Einnahmen. Außerdem erklärten sie, warum beim WSV einge­brochen wurde. Grund sei die Mitglieder­obergrenze – Interessenten versuchen so an Aufnahmeanträge zu kommen – doch die Vereinsgrenzen seien sicher! DJ Martin unterstützte den Auftritt der WSV Damen mit einem Tusch gesteuert vom Handy, nicht vom DJ Pult und deshalb manchmal an der falschen Stelle. Doch das Publikum half stets mit einem gemeinsamen Lied aus.

Nach dem Auftritt der Vereinsgärtnerinnen wurde noch sehr lange getanzt und DJ Martin alles abverlangt. In den späten Nachtstunden verschwan­den die letzten Lumpen in ihre Quartiere und freuten sich auf ein Wiedersehen zum Fasching 2018 beim WSV. Das Organisationskomitee Doro, Sabine und Tanja sowie die WSV Vorstandschaft danken allen Partygästen für diesen tollen, närrischen Abend.